Humboldt-Pinguin
Allgemeines
Der Humboldt-Pinguin ist eine von 18 Pinguinarten.
Pinguine gehören zur Klasse der Vögel. Sie haben einen Schnabel und Federn und legen Eier.
Pinguine können nicht fliegen. Dies liegt daran, dass ihre Knochen wie bei uns Menschen mit Knochenmark gefüllt sind. Dadurch sind Pinguine sehr schwer. Deshalb können sie nicht fliegen, dafür aber besonders gut tauchen und schwimmen.
Humboldt-Pinguine können bis zu 5 Minuten tauchen. Dabei erreichen sie Tiefen von bis zu 50 Metern.
Größe und Gewicht
Humboldt-Pinguine werden bis zu 60 cm groß und bis zu 5 kg schwer. Männchen sind meist größer und kräftiger als Weibchen.
Alter
Humboldt-Pinguine können in menschlicher Obhut etwa 30 Jahre alt werden. Der bisher älteste Humboldt-Pinguin im Zoo Landau ist sogar 34 Jahre alt geworden.
Wie alt sie im natürlichen Lebensraum werden, ist nicht bekannt.
Nachwuchs
Von September bis Dezember und von März bis Juni ist die Brutzeit der Humboldt-Pinguine. Die Weibchen legen höchstens zwei Eier, die circa 40 Tage lang bebrütet werden.
Meist schlüpfen auch beide Küken. Sie wiegen 65-95 Gramm. Nach 9 Wochen wechseln die Jungtiere vom Dunenkleid ins Tauchgefieder. Im Alter von 10 Wochen sind sie bereits fast so groß wie die Elterntiere und wiegen etwa 3,5 bis 4 Kilogramm.
Für die nächsten 9 bis 14 Monate sind sie durch ihr Jugendkleid einfach von den erwachsenen Tieren zu unterscheiden, denn ihnen fehlen die weißen Streifen über den Augen sowie das schwarze Brustband.
Vorkommen / Verbreitung
Humboldt-Pinguine leben in Südamerika.
Natürlicher Lebensraum
Der natürliche Lebensraum des Humboldt-Pinguins besteht aus steilen Felsküsten und Sandstrand.
Fotos © Sphenisco e.V.
Lebensweise
Die meiste Zeit verbringen Pinguine im Wasser. Während der Brutzeit kehren die Pinguine abends zur Brutinsel zurück. Sie wechseln sich beim Brüten und Bewachen der Küken ab. Pinguine sind sehr gesellig und leben in Kolonien, so nennt man große Vogelgruppen.
Pinguine bilden feste Paare, die jedoch außerhalb der Brutzeit auch getrennt voneinander unterwegs sind.
Nahrung
Humboldt-Pinguine fressen verschiedene Schwarmfische, wie z.B. Sardinen. Außerdem fressen sie gelegentlich Krill und verschiedene Krustentiere.
Aussehen
Humboldt-Pinguine haben einen schwarzen Rücken und einen weißen Bauch. Unterhalb des Halses haben sie ein schwarzes Band. Das Brustband wird erst im Alter von ca. einem Jahr sichtbar, wenn der Jungvogel vom Jugendkleid ins Erwachsenenkleid mausert. Erst dann ist der Pinguin alt genug, um sich einen Partner oder eine Partnerin zu suchen und für Nachwuchs zu sorgen.
Außerdem haben Humboldt-Pinguine auf dem Bauch kleine schwarze Punkte. Diese sind bei jedem Tier anders. Durch die Punkte lassen sich die Pinguine gut auseinanderhalten. Damit die Tierpfleger*innen die einzelnen Tiere schnell und sicher voneinander unterscheiden zu können, tragen alle Pinguine im Zoo Landau ein farbiges Band am Flügel.
Humboldt-Pinguine und Magellanpinguine sehen sehr ähnlich aus.
Der Humboldt-Pinguin hat ein schwarzes Band auf der Brust, der Magellanpinguin zwei Bänder. Beide Pinguinarten leben in Südamerika. Der Magellanpinguin kommt ganz im Süden von Chile sowie an der Atlantikküste in Argentinien und auf den Falklandinseln vor. Es sind nur 2 Brutplätze im Süden Chiles bekannt, wo beide Arten zusammen beobachtet werden können.
Humboldt- Pinguin
ein schwarzes Band auf der Brust
Magellanpinguin
zwei schwarze Bänder auf der Brust
Natürliche Feinde
Die natürlichen Feinde des Humboldt-Pinguins sind Orkas, Seelöwen und Möwen. Möwen sind während der Brutzeit gefährlich, da diese die Pinguineier und kleineren Küken fressen.
Ursachen der Bedrohung
Es leben noch circa 20.000 Humboldt-Pinguine weltweit. Sie sind von der Ausrottung bedroht. Dies liegt vor allem an uns Menschen. Durch die Überfischung der Meere finden die Pinguine nicht mehr genügend Nahrung. Außerdem verfangen sich viele Pinguine in den großen Netzen der Fischer und ertrinken dann.
Eine weitere Bedrohungsursache ist der Abbau von Guano. Guano ist Vogelkot. Der Vogelkot lagert sich in großen Mengen an der Felsküste an. In den Vogelkot (Guano) bauen Humboldt-Pinguine ihre Bruthöhlen. Menschen bauen jedoch Guano ab, um ihn als Pflanzendünger zu verkaufen. Mit Guano wachsen Pflanzen schneller und werden sehr kräftig. Viele Menschen kaufen deshalb Dünger mit Guano. Wenn kein Guano vorhanden ist, müssen die Humboldt-Pinguine ihre Eier auf den nackten Felsen legen. Hier sind sie nur sehr schlecht vor Möwen, anderen Tieren und der Hitze geschützt. Es wachsen nur noch sehr wenige Küken auf.
Auch die Verschmutzung der Meere durch Plastikabfälle macht den Pinguinen das Leben schwer. Sie verfangen sich in Geisternetzen oder Plastiktüten. Die Pinguine und viele Fische verwechseln kleinere Plastikteile mit ihrer Nahrung und schlucken diese ab.
Da das Plastik im Magen nicht zersetzt werden kann, sammelt es sich hier an. Es werden Giftstoffe freigesetzt, die die Tiere krank machen. Dazu kommt, dass die Tiere bald kein Hungergefühl mehr haben, da der Magen mit den unverdaulichen Plastikteilen gefüllt ist. Sie verhungern, da sie keine echte Nahrung mehr fressen können. Fangen die Pinguine Fische, die Plastik in ihrem Magen haben, nehmen sie diese Plastikteile ebenfalls mit auf.
Schutzmöglichkeiten in der Natur
- Einige Gebiete, in denen die Pinguine brüten, werden unter Naturschutz gestellt.
- Es werden Meeresschutzzonen für die Pinguine eingerichtet. Hier können sie Fische fangen, ohne durch Fischernetze bedroht zu werden.
Was können wir tun?
Was können wir tun, damit der Pinguin genügend Fische im Meer findet?
Wir können beim Fischkauf darauf achten, nur Packungen und Dosen mit dem MSC-Siegel zu kaufen. Das Siegel bedeutet, dass die Packung oder Dose mit Fisch aus einer Fischerei kommt, die versucht, die Natur schont. Ziel ist es, nur so viele Fische zu fangen, dass noch genügend Fische übrigbleiben. So soll erreicht werden, dass auch in Zukunft noch Fische in unseren Meeren schwimmen. Das ist wichtig für Humboldt-Pinguine und andere Tiere im Meer, die sich von Fischen ernähren. Siehe auch PRODUKTSIEGEL
Außerdem sollten wir keinen Pflanzendünger mit Guano kaufen. Wir sollten keine Industrie fördern, die dafür sorgt, dass Guano abgebaut wird.
(Guano ist für Humboldt-Pinguine wichtig. Sie bauen ihre Bruthöhlen dort hinein.)
Beim Einkaufen können wir darauf achten, möglichst wenig Produkte auszuwählen, die in Einwegverpackungen angeboten werden. So können wir dazu beitragen, dass weniger Plastikabfälle im Meer landen.
Im Alltag sollten wir unbedingt vermeiden, dass Abfälle in die Natur gelangen, denn viele Plastikabfälle werden über die Flüsse ins Meer getragen.
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